das Team der Samtpfotenstube erzählt …

Schon lange wünschten sich die Kinder einer Tiroler Familie ein Haustier. Nach einigen Überlegungen kamen die Eltern zu dem Entschluss, den Kindern ein süßes kleines Kaninchen zu schenken. Und da Weihnachten vor der Tür stand, war dies der perfekte Anlass.

Es wurde ein kleiner Käfig gekauft, der in einem der Kinderzimmer Platz hat. Über das Internet fand man jemand, der für ein paar Euro kleine Kaninchen verkaufte. Schließlich sollte das Geschenk nicht zu teuer werden. Ein einzelnes Kaninchen sollte für die Kinder reichen. Schließlich gab es in der Wohnung nicht so viel Platz für einen größeren Käfig.
Am Heiligen Abend war die Freude der Kinder groß. Jeder wollte das süße kleine Kaninchen halten und umhertragen. Die Kinder gaben ihm den Namen Bunny. In den ersten Tagen nach Weihnachten konnte sich das noch junge Tier vor Aufmerksamkeit kaum retten.
Im ersten Monat nach Weihnachten nahmen die beiden Kinder ihre Aufgabe des Fütterns und der Reinigung des Käfigs noch sehr ernst. Doch dann wurde auch das Füttern schon mal vergessen. Die Reinigung des viel zu kleinen Käfigs, der zu schnell vollgekotet war, empfanden sie als ekelig und streuten hier und da nur etwas Streu darüber, damit die Eltern es nicht gleich bemerkten. Der beißende Geruch war allen unangenehm.
Dann, noch ein paar Wochen später, fing der ursprünglich brave und eingeschüchterte Bunny an, sich gegen das Aufheben und Herumtragen zu wehren. Er strampelte und kratze die Kinder beim Heben und biss sogar gelegentlich zu.
Nach und nach verloren die Kinder ihr Interesse an Bunny. Den Eltern tat Bunny zwar leid, doch es war das Tier der Kinder und sie hatten doch hoch und heilig versprochen, sich um ihn zu kümmern.
Bunny vereinsamte über Wochen und Monate in einem viel zu kleinem Käfig in einem Kinderzimmer. Wenn er zu viel stank, wurde der Käfig auch mal auf den Balkon gestellt. Beachtung bekam das junge Tier kaum noch. Ein so wichtiger Artgenosse fehlte.
Erst Monate später, als die Familie mit Bunny wirklich nichts mehr anfangen konnte, meldete sich die Großmutter bei der Hoppelwiese und bat darum, ihn bringen zu dürfen.
In der Hoppelwiese wurde erst einmal geschaut, wie Bunny auf andere Kaninchen reagierte. Durch die einseitige Fütterung von Kaninchen-Fertigfutter hatte Bunny bereits Zahn- und Verdauungsprobleme, die nicht erkannt und nicht behandelt wurden.
Somit stand für Bunny bei der Hoppelwiese ein gründlicher Gesundheitscheck und eine Futterumstellung auf dem Plan.
Mit etwas Geduld gewöhnte er sich an seine Mitbewohner und fing an, den großzügigen Platz im Außengehege zu genießen.
Inzwischen ist Bunny zusammen mit einem anderen Kaninchen in ein neues Zuhause gezogen und genießt die ganzjährige Außenhaltung in einem artgerechten großen Gehege. Es hat einen gesichertem Zaun und in der Nacht einem gesicherten Stall.
Die traurige Geschichte von Bunny zeigt auf, welch tristes Leben so manche Kaninchen führen müssen. Kaninchen sind Tiere, die leise leiden und mit ihrem traurigen Dasein meist von der Umwelt nicht wahrgenommen werden.
Wir verstehen jedes Kind und jede Familie, die sich nach einem tierischen Familienmitglied sehnt, jedoch sollten sich Eltern und Kinder vor der Anschaffung ausführlich über die Bedürfnisse und artgerechte Haltung informieren.

Zu Weihnachten empfehlen wir daher den Kindern vorab Sachbücher über die Tiere zu schenken. Ein Tier ist kein Weihnachtsgeschenk, das nur Aufmerksamkeit erhält, solange es Spaß macht. Ein Tier ist ein Lebewesen mit Ansprüchen und Gefühlen. Auch sie wünschen sich verstanden zu werden – und das über viele Jahre hinweg.

Bei Fragen rund um die Haltung Katzen und Kleintieren informieren wir gerne:
Samtpfotenstube & Hoppelwiese
www.samtpfotenstube.at