Als 1992 die St. Johanner Monats-Rundschau eingestellt wurde, gingen aus ihr zwei unterschiedliche Medien hervor. Eine davon ist die St. Johanner Zeitung.

Im Jahr 1974 beschloss der St. Johanner Gemeinderat, eine Monatszeitung herauszugeben, um die Bevölkerung über Beschlüsse und Maßnahmen der Gemeinde zu informieren.
Darüber hinaus sollte neben politischen Angelegenheiten auch über das gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Leben in St. Johann berichtet werden. So kam im Jänner 1975 die erste „St. Johanner
Monatsrundschau“ in die Haushalte. Chefredakteure dieses Blattes waren 18 Jahre lang Franz Trockenbacher als Vertreter der Gemeinde sowie Werner Mitterer.

Im Jahre der Gründung umfasste die Rundschau schon beachtliche 24 Seiten Umfang und wurde im bleiernen Maschinensatz (Lynotype) und 2-färbigen Buchdruck produziert – in der einst zweitältesten Druckerei im Bezirk, Grobstimm & Heininger. Von den damals 30 (!) Betrieben, die von Anfang an in der St. Johanner Rundschau inserierten, gibt es heute, 45 Jahre später, immerhin noch 7: das Reifencenter Achleitner, Fliesen
Schneider, die Brauerei Huber, die Raiffeisenbank, das Freizeitzentrum, Uhren-Schmuck-Wimmer und Auto Sparer. Eine Topmeldung aus touristischer Sicht auf der Titelseite der Nr. 7/1975 ließ die Sainehanser jubeln: ,,An mehreren Julitagen hat die St. Johanner Gästefrequenz mit Kitzbühel gleichgezogen.“

Aus einer Zeitung werden zwei

Im Dezember 1992 wurde die St. Johanner Rundschau eingestellt, und in deren Nachfolge entstanden zwei Zeitungen. Mit den St. Johanner Gemeindenachrichten wurde 1993 ein neues Amtsblatt der Marktgemeinde ins Leben gerufen, das nunmehr schon seit 27 Jahren besteht. Da man in den St. Johanner Gemeindenachrichten keine Werbungen und PR-Artikel schalten kann (es steht lediglich die letzte Seite für Inserate zur Verfügung), und da in diesen amtlichen Mitteilungen auch sonst nur Berichte veröffentlicht werden können, die in Verbindung mit der Marktgemeinde St. Johann in Tirol stehen, gab es auch den Ruf nach einer Zeitung, in der heimische Firmen in größerem Ausmaß inserieren können und zusätzliche redaktionelle Berichte möglich sind.
Somit gründete Werner Mitterer 1993 die St. Johanner Zeitung, die 27 Jahre lang allmonatlich erschien.

Von Anfang an ein Erfolgsblatt

Schon im Gründungsjahr durfte man sich über 28 Seiten Umfang freuen. Erfreulicherweise genutzt von 36 Inserenten, wobei erstmals nicht nur örtliche Betriebe in der Zeitung warben. Die Druckvorstufe befand sich in den Händen des Satzstudios Typo Art Wagger, der Druck in Offset fand bei Staffner in Bärnstetten statt.
Topmeldung in der Ausgabe 3, 1975: ,,Keine Fußgängerzone für die Ortsmitte um den Preis der Lebensqualitäts-Vernichtung eines anderen Ortsteiles“ (Meraner Straße).“ Mit Jahresende übergab Werner Mitterer nun die St. Johanner Zeitung an Walter Nothegger und Peter Salinger, die auch Mitherausgeber des beliebten Magazins „Bei ins dahoam“ sind.
Neben der bereits 45-jährigen Tradition der Monatszeitungen seien der Vollständigkeit halber auch noch jene Blätter erwähnt, die es sonst noch in St. Johann gab bzw. gibt: Alljährlich zu Ostern und vor Weihnachten erscheint der Pfarrbrief der katholischen Dekanatspfarre St. Johann, in unregelmäßigen Abständen kamen während der vergangenen Jahre immer wieder auch Zeitungen von verschiedenen politischen Fraktionen in die Haushalte, und in den Jahren 1964, 1968 sowie von 1992 bis 2011 gab es die Faschingszeitung „Sainihånser Krenwuschz“, die mit spitzer Feder das Geschehen in St. Johann und den nachbarlichen Vororten kommentierte.

Peter Fischer, Werner Mitterer