Max Groll bietet in seinen Räumlichkeiten unter anderem eine Höhenkammer an – mit neuen Therapiemöglichkeiten.

Wir haben in unserer April-Ausgabe über Max Groll berichtet. Der ehemalige Pilot hat sich dem Thema Gesundheit verschrieben, die Höhe lässt ihn aber nicht ganz los: Er bietet in St. Johann unter anderem eine Höhenkammer an. Bei ambitio­nierten Bergsteiger:innen klingelt es bei diesem Begriff: In einer Höhenkammer bereiten sie sich auf die körperliche Belastung in großen Höhen vor, aber auch andere Sportler:innen nützen sie für effizientes Training. Die Einheiten in der Kammer bringen schnelle Benefits: Der Stoffwechsel wird aktiviert, die aerobe- und anaerobe Fitness verbessert, die Atem- und Herzökonomie wird ebenfalls verbessert, die Ausdauerleistungsfähigkeit und die Bildung von Epo gesteigert. Epo, kurz für Erythropoetin, ist ein Hormon, das die Bildung roter Blutkörperchen fördert. Einen hohen Anteil an roten Blutkörperchen brauchen wir, wenn wir unsere körperliche Leistung steigern oder gar Höchstleistungen erbringen wollen. Das Hormon Epo hat deshalb eigentlich einen recht schlechten Ruf: Es ist ein berüchtigtes Dopingmittel.

Epo ist gut für das Gehirn

Neu ist die Erkenntnis, dass Epo nicht nur für Sportler:­innen von Bedeutung ist, sondern auch positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit wirkt und damit für Menschen mit Demenz eine Rolle spielt. Warum das so ist, erklärt Max Groll: „Forschende haben etwas sehr Spannendes entdeckt: Wenn wir uns geistig anstrengen, löst das in den Nervenzellen des Gehirns einen leichten Sauerstoffmangel aus, in der Medizin nennt man das eine funktionelle Hypoxie. Diese Hypoxie regt die Produktion von Epo in den aktiven Nervenzellen an. Dadurch werden neue Nervenzellen gebildet, und die Zellen verbinden sich effektiver untereinander.“ Dank des geringeren Sauerstoffgehalts wird in der Höhenkammer der Effekt noch verstärkt. Max Groll nützt diesen Umstand bei der Therapie von Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Er lässt sie in der Kammer komplexe motorische Aufgaben lösen – sie arbeiten mit Bauklötzen, spielen Mikado oder mit Dominosteinen. „Wichtig ist, dass sie ungewohnte Tätigkeiten ausführen und ihre Augen-Hand-Koordination
dabei gefordert ist“, weiß Groll. Bewegung auf dem Laufband aktiviert den Sauerstoffwechsel – ein weiterer positiver Effekt. Eine Therapieeinheit dauert 60 Minuten, Patient:innen wechseln in dieser Zeit zwischen geistiger und physischer Aktivität. Auch Angehörige beziehungsweise die Begleitperson profitiert von den Effekten – ganz nebenbei.
Eine Heilung Demenzkranker kann Max Groll in der Höhenkammer freilich nicht versprechen. „Es deutet aber vieles darauf hin, dass der Verlauf der Krankheit verzögert werden kann.“

Hilfe bei ADHS

Vielversprechend sind auch Erkenntnisse im Zusammenhang von Training in der Höhenkammer und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hy­-
peraktivitätsstörung) bei Kin­-
dern. „Ich war selber so ein Kind, für das alles andere­ wichtiger war als Schule­ und lernen, das war für mich ein
Graus“, erzählt Max Groll lachend. Seine jungen Patient:­innen machen in der Höhenkammer Hausaufgaben, lösen knifflige Rätsel und versuchen sich an spannenden Spielen, bei denen ihre Augen-Hand-Koordination gefordert ist. Die ersten Ergebnisse sind ermutigend, auch die Kinder profitieren von der verstärkten Bildung von Epo. Sie sind nach dem Training konzentrierter, ruhiger und ausgeglichener.
Wunder kann Max Groll in der Höhenkammer nicht bewirken, oft ist jedoch schon eine Verbesserung oder Verzögerung des Leidens eine große Hilfe. Interessiert? Schaut einfach mal bei Max Groll vorbei oder vereinbart einen Termin und löst den Gutschein für 50 % Rabatt ein!