Andreas Maier über seinen beruflichen Aufstieg, die neue PIA (Porsche Inter Auto) Tirol und den Zusammenhalt des Teams, der in schwierigen Momenten nur noch stärker wird.

Immer öfter sieht man in der Region Autos, deren Kennzeichen die Abkürzung „PIA“ enthält. Ihre Beschriftung verrät, dass die drei Buchstaben in Zusammenhang mit dem Autohaus Porsche stehen. Aber wie ist das nun konkret? Das weiß Andreas Maier, seit Ende ’22 Geschäftsführer der neuen PIA Tirol. „Die PIA Handelskette ist Teil der Porsche Holding, zu der zum Beispiel auch die Porsche Bank gehört“, erklärt der 48-jährige Kirchdorfer. Er ist nun Chef über die fünf PIA-Standorte in Tirol (2x Innsbruck, Wörgl, Kufstein, St. Johann), die jährlich zwischen 3.000 und 4.000 Autos der Volkswagengruppe verkaufen und insgesamt rund 400 Mitarbeiter:innen beschäftigen. Jahresumsatz 2022: 214 Millionen Euro.
Dass er einmal mit solchen Beträgen zu tun haben würde, daran dachte Andreas Maier wohl nicht, als er mit 15 Jahren bei Porsche St. Johann seine Lehre als KFZ-Techniker antrat. „Es hat sich halt alles so entwickelt“, meint Maier lächelnd. Nach der Gesellen- kam die Meisterprüfung; er wurde Springer und half im Büro aus, arbeitete schließlich als Serviceberater. 2006 wollte er sich eigentlich beruflich verändern und das Unternehmen verlassen. Sein Chef hatte jedoch andere Pläne: Er machte ihn zum Betriebsleiter im Standort Wörgl. „Mit 28 Jahren hatte ich 50 Mitarbeiter:innen zu führen, das war anfangs nicht ganz einfach“, erinnert sich Maier. Dann, 2010, ein Schicksalsschlag: Der Geschäftsführer in Wörgl verstirbt plötzlich und unerwartet. „Für uns alle war das eine schwierige Situa­tion, sein Tod riss eine große Lücke in unser Team. Ich erinnere mich noch an jenen Morgen, als ich das leere Büro betrat. Und daran, was mein Kollege sagte: ,Wir packen das’, hat er gemeint. Und so war es. Was passiert ist, hat uns letztendlich noch stärker gemacht.“ Maier wurde neuer Geschäftsführer in Wörgl und später auch Chef der Standorte Kufstein und St. Johann. Ende ’22 dann der Schritt zum Geschäftsführer von PIA Tirol. Unterstützung bekommt er dabei von Mag. An­dreas Resch: „Er kommt aus dem Verkauf, ich von der Technik, wir ergänzen uns gut.“ Was seinen Weg bei Porsche betrifft, meint Maier: „Ich glaube, es ist wichtig, dass die Leute sehen, dass einer aus der Werkstatt Chef werden kann.“ Das schaffe Vertrauen. Dass jenes groß ist, beweist wohl die Tatsache, dass es in der Porsche Stammmannschaft kaum Fluktuation gibt, viele Mitarbeiter:innen halten dem Unternehmen seit Jahrzehnten die Treue. Auch während der Pandemie gab es keine Entlassungen. „Das war immer so in Krisenzeiten. Man hilft zusammen.“

Vorbildfunktion

PIA Tirol hat viel vor in den nächsten Jahren, es sollen unter anderem weitere Schauräume gebaut werden. „Wir haben natürlich reiflich überlegt, ob wir das machen sollen. Aber wenn wir als größte in der Branche es nicht tun, wer dann? Man muss vorausgehen, wir haben auch Vorbildfunktion“, ist sich Maier bewusst. „Wenn man Autos verkaufen will, braucht man geeignete Schauräume und gute Leute. Wenn man da jetzt anfängt zu sparen, geht der Schuss nach hinten los.“ Vom Jammern über die Krisen hält er nichts. „Natürlich ist es in Zeiten wie diesen wichtig, den Kunden Sicherheit zu geben. Mit der eigenen Bank im Hintergrund tun wir uns da vielleicht leichter als andere.“
Für die nächsten Jahre wünscht sich Maier natürlich größtmögliche Umsätze und Gewinn. Aber auch, dass der Elan, mit dem die Teams in den Standorten arbeiten, anhält. Dass Porsche auch unter der Bezeichnung PIA Tirol eine große, starke Familie bleibt. „Wenn sich die Leute wohlfühlen und gerne zur Arbeit kommen, kommen auch die Kunden!“
Er ist jetzt noch mehr unterwegs als bisher. Deshalb ist es Maier wichtig, den Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch zu den Kunden und Kundinnen nicht zu verlieren. Und dass die Familie – Maier ist verheiratet und hat zwei Kinder – nicht unter dem „kilometerfressenden“ Job leidet. In der Freizeit findet man ihn – gemeinsam mit seiner Frau – oft am Fußballplatz in Kirchdorf, Maier ist nach wie vor Co-Trainer der U18-Mannschaft des SV Kirchdorf und Mitglied im Vorstand des Vereins. Der Verein, die Freunde und die Familie, das brauche man, das erde einen, sagt Maier. Seiner Frau habe er viel zu verdanken: „Wenn sie mich nicht unterstützen würde, ginge vieles nicht.“
Seit vielen Jahren fährt Maier einen Firmenwagen. Derzeit ist es ein Porsche Cayenne, weil man das Modell im Bezirk etwas „pushen“ möchte. Ein Traumauto! Aber: „Mein Lieblingsauto ist der Škoda Kodiaq“, gesteht Maier. Weil da Preis und Leistung stimmen und man mit dem Kodiaq überallhin komme, auch auf die Alm. „Wenn ich mit dem Porsche zum Fußballplatz fahre, sagen die Leute, jetzt spinnt er komplett, der Maier!“
Wenn er spinnt, dann wohl an neuen Ideen und Visionen für PIA Tirol. Die nächsten Jahre werden wohl herausfordernd, doch Maier sieht es gelassen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass mit einem starken Team viel zu schaffen ist.

Doris Martinz