Alexander Lusser über die Motivation zum Helfen und eine Gemeinschaft, die sich nun wieder formieren soll.

Wir treffen uns im Jugendgruppen-Raum in der Ortsstelle St. Johann: Rotes Kreuz-Jugendgruppenleiter Alexander Lusser, seine Stellvertreterin Christina Peham. Der Raum ist seit Monaten verwaist – aufgrund der Pandemie konnten keine Treffen stattfinden. Die Jugendlichen der „alten“ Gruppe sind ihr inzwischen entwachsen, sie sind 17 Jahre alt geworden und haben sich in das „Dienstrad“ eingegliedert. Geblieben sind nur der Gruppenleiter und seine Stellvertreterin. Das soll sich aber möglichst schnell ändern. Denn sich schon in jungen Jahren dem Roten Kreuz anzuschließen, macht Sinn – und viel Spaß.
Alexander, „Alex“, kam mit 14 zur Einsatzorganisation. Ein Team des Roten Kreuzes hatte sich in der Schule vorgestellt, fast die ganze Klasse hat sich daraufhin engagiert. Nach ein paar Jahren blieb noch eine Kerngruppe übrig – es gibt sie heute noch, zu ihr gehören Alex’ beste Freunde. Während des Zivildienstes absolvierte der 26-jährige Elektriker die Ausbildung zum Rettungssanitäter, blieb danach als Freiwilliger im Einsatz, ist inzwischen „sicherer Einsatzfahrer“ und steuert selbst mit Blaulicht durch den Verkehr. Er hat schon viele schwierige Situationen miterlebt, er kann gut mit ihnen umgehen.

Tun, was Sinn macht

Der Freiwilligendienst beim Roten Kreuz ist etwas, was Alex nicht missen will. Weil es ein gutes Gefühl ist zu helfen. Und noch mehr: „Die Kollegen und Kolleginnen bei dem Roten Kreuz sind wie eine zweite Familie für mich. Ich komme jedes Mal wieder gerne her und freue mich, sie zu treffen“, erzählt Alex. Man helfe anderen, das verbinde. Aber man helfe sich auch untereinander: „Wenn du ein Problem hast, kannst du zu jedem kommen, alle sind für dich da.“
Das bestätigt auch seine Stellvertreterin Christina Peham. „Auch ich bin seit meinem 14. Lebensjahr Mitglied beim Roten Kreuz. Aufgrund meines Studiums musste ich zwar eine Pause einlegen, aber danach bin ich gerne wieder zu unserer „Familie“ zurückgekommen“, erzählt die 25-Jährige, „weil es Sinn macht, was wir tun.“ Als Freiwillige unterstützt sie die Einsatzteams und Alex bei der Betreuung der Jugendgruppe, die sich nun wieder formieren soll.

Großer Zusammenhalt

Die Kinder und Jugendlichen kommen meist im Alter von 12, 13 Jahren zur Organisation. Oft unterstützt und motiviert von ihren Eltern oder Verwandten, die selbst im Gesundheitsbereich ihre Erfahrungen gemacht haben und wissen, wie wichtig es ist, dass schon junge Leute das ABC der Ersten Hilfe beherrschen. Und wie gut es sich anfühlt, anderen Menschen zu helfen. Bei den wöchentlichen Treffen wird darum vorwiegend die Erste Hilfe trainiert. Schon die Jüngsten wissen dann, was zu tun ist, wenn sich die Mama in den Finger schneidet oder sich der Schulkamerad an einem Bissen vom Pausenbrot verschluckt. Darüber hinaus wird aber auch Theorie vermittelt, Wissen zum Roten Kreuz allgemein, zur Geschichte der Organisation und zu den verschiedenen Bereichen wie Tafel und Kleiderladen. Natürlich stehen auch gemeinsame Ausflüge auf dem Programm, dann geht es zum Bowlen oder Skifahren, oder zur Klettertour im Hochseilgarten. Der Zusammenhalt in der Gruppe ist groß.
Das intensive Gemeinschaftsgefühl ist es auch, das Alex immer wieder aufs Neue motiviert. Er möchte demnächst die Ausbildung zum Lehrbeauftragten für Erste Hilfe machen und dann selber Kurse leiten. Am meisten freut er sich aber darauf, gemeinsam mit Christina bald wieder mit den Jugendlichen zu arbeiten, zu lernen und zu lachen.

Doris Martinz

Gruppenstunden finden einmal wöchentlich abends statt, Termine werden mit den Jugendlichen gemeinsam vereinbart. Interessierte Jugendliche und Eltern können sich gerne jederzeit bei Alex und Christina melden.

Kontakt:
jugend.stjohann@rk-kitz.at