Der FreiDay ist keine gewöhnliche Unterrichtsstunde am BG/BORG St. Johann i. T. – es sind zwei Stunden voll mit Ideen, Engagement und Zukunftsvisionen.

Wie und warum ist der FreiDay entstanden?

Der FreiDay wurde 2020 in Deutschland von der Initiative „Schule im Aufbruch“ ins Leben gerufen. Die Idee entstand als pädagogische Antwort auf die Fridays-for-Future-Bewegung. Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur für den Klimaschutz demonstrieren, sondern in der Schule selbst aktiv werden und Lösungen für reale Zukunftsfragen entwickeln.
Der FreiDay bietet Raum, um eigenständig zu forschen, zu planen und Projekte umzusetzen – nach dem Motto: nicht nur reden, sondern handeln.
Jede Schule entscheidet selbst, wann und wie genau der FreiDay stattfindet.

Was hat er mit den 17 Global Goals zu tun?

Am FreiDay beschäftigen sich Kinder und Jugendliche mit aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen, die sich an den Global Goals der Vereinten Nationen orientieren. Dabei recherchieren, planen und tüfteln sie selbstständig daran, wie sie ihre Projektideen in die Tat umsetzen können. Lehrkräfte treten dabei in den Hintergrund und übernehmen nur eine begleitende Rolle.

Die dabei zu berücksichtigenden Global Goals befassen sich mit Themen wie Umweltschutz, Gleichberechtigung, Frieden sowie Fortschritt und Innovation.
Alle 17 Ziele verfolgen das gemeinsame Ziel, die Welt ein Stück besser zu machen. Durch den FreiDay werden Kinder schon früh ermutigt und motiviert, sich für Gesellschaft und Umwelt zu engagieren und die Welt zu einem lebenswerteren Ort für alle zu gestalten.

Aber wie funktioniert der FreiDay?

Am FreiDay findet kein Frontalunterricht statt und es wird auch nicht mit einem Lehrbuch gelernt. Stattdessen lernen die Schülerinnen und Schüler selbstständig und eigenverantwortlich im Sinne der 17 Global Goals zu arbeiten. Diese Projekte werden in der Regel einmal pro Woche bearbeitet und sind fest in den Stundenplan integriert. Die Arbeit an den Projekten muss jedoch nicht ausschließlich in der Schulzeit erfolgen – sie kann auch in der Freizeit oder nach Abschluss der offiziellen Projektzeit weitergeführt werden. Auch Kooperationen mit schulexternen Partnern, wie Gemeinden, Kindergärten, Volksschulen oder beispielsweise mit dem Klärwerk Westendorf/Brixental wurden geknüpft.

Was kann man damit bewirken?

Schülerinnen profitieren vielfältig vom FreiDay-Projekt. Sie lernen beispielsweise, wie man professionelle Telefonate führt und Termine mit vielbeschäftigten Personen organisiert. Dabei entwickeln sie Kommunikationsstärke und Kompromissfähigkeit. Das Projekt fordert ihr Durchhaltevermögen, denn sie setzen Ideen eigenständig um – ohne fremde Hilfe. Gleichzeitig wird Teamarbeit gefördert: Viele Aufgaben lassen sich nur gemeinsam erfolgreich bewältigen.

Wie wird er bei uns an der Schule umgesetzt?

An unserer Schule wird der FreiDay ab der 1. Klasse der AHS-Unterstufe durchgeführt.
Die Schülerinnen und Schüler haben alle zwei Wochen eine Doppelstunde zur Verfügung, in der sie in Kleingruppen an verschiedenen Projekten arbeiten können. In der Oberstufe ist der FreiDay derzeit nicht flächendeckend im Unterricht eingeplant, er wurde allerdings schon in einigen Klassen durchgeführt.

Vorstellung eines unserer Projekte: „Umwelt verbindet”

In unserem Projekt standen vor allem die Global Goals „Maßnahmen zum Klimaschutz”, „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ und „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ im Mittelpunkt. Zunächst arbeiteten wir mit einer Volksschulklasse zusammen. Gemeinsam erstellten wir aus Plastikflaschen und anderem „Müll“ kreative Kunstwerke – zum Beispiel Blumentöpfe für Kräuter und Blumen. Diese Geschenke überreichten wir anschließend gemeinsam mit den Volksschulkindern den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenheims, wo die Kinder auch Gedichte über Umweltschutz vortrugen. Einige Zeit später besuchten wir einen Kindergarten, wo wir den Kindern spielerisch unsere selbstgebastelte Ernährungspyramide erklärten. Anschließend gingen wir mit derselben Gruppe ins Seniorenheim, wo wir gemeinsam Rätsel und Puzzles rund um das Thema Umwelt lösten. Die Kinder lernten dabei auf unterhaltsame Weise viel über Recycling, Upcycling, Ernährung und Umweltschutz – und konnten gleichzeitig zeigen, dass gemeinsames Lernen über Generationen hinweg Freude macht. Wir als Schülerinnen und Schüler konnten erfahren, wie wichtig Zusammenarbeit, Kreativität und gegenseitiger Respekt sind – und dass wir alle gemeinsam etwas für unsere Umwelt tun können.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c des BG/BORG St. Johann i. T. (Science-Zweig)