Salvatore Mercuri wurde der Ehrenamtspreis für sein langjähriges Engagement im Wassersportverein verliehen.
Es war eine schöne Anerkennung, dass mein Einsatz gesehen und wertgeschätzt wird,“ so Salvatore über die Verleihung des Ehrenamtspreises am Heldenplatz in Wien. Der 26-jährige St. Johanner, dessen Name auch ein Künstlername sein könnte und vielleicht auch ein wenig ist, stellt man sich vor, seine Bühne sei das Wasser, von wo seine Begeisterung für den Wassersport auf zahlreiche Leute überschwappt. Am 20. September 2025 kürte die Jury des Sportministeriums Salvatore in der Kategorie Jungfunktionär für sein Wirken als Trainer sowie langjähriges Schaffen im Verein.
Das Fenster zum Meer
„Das Wasser ist seit jeher mein Ruhepol – ich schwimme meine Längen und kann meinen Gedanken freien Lauf lassen, das ist das Schöne, das mich von Klein auf so begeistert,“ erzählt Salvatore Mercuri bei unserem Treffen im Autohaus Sparer, wo er im Verkauf tätig ist. Zum Wassersportverein kam er familienbedingt in sehr jungen Jahren. „Ich war fünf, da sagte die Mama, die selbst beim WSV war zu mir, ich soll mal ins Schwimmbecken springen. Das tat ich und tauchte gleich die ganze Breite, worauf sie: Perfekt, du bist bereit für den Verein,“ erzählt Salvatore schmunzelnd. Sein Vater, gebürtiger Italiener aus dem sonnenverwöhnten Kalabrien legte ihm die Liebe zum Schwimmen im Salzwasser, in die Wiege. „Wir sind stark mit Italien verwurzelt und fahren zweimal im Jahr ans Meer. Heute bin ich derjenige, der seinen Kindern beibringt, wie man sich richtig im Wasser verhält – und dabei bin ich ziemlich streng,“ erzählt der Familienvater, dessen zweites Kind zum Zeitpunkt unseres Gesprächs unterwegs ist.
Herzenssache
In seiner Jugend schwamm Salvatore leistungsmäßig, wurde mehrfach Tiroler Meister und erzielte auch internationale Erfolge. Mit fünfzehn begann er die Ausbildung zum Trainer und legte damit den Grundstein für sein Engagement im Ehrenamt. Ein besonderes Projekt in der Vergangenheit das mit dem Lions Jugendpreis ausgezeichnet wurde realisierte er im Zuge seines Abschlusses an der Handelsschule: „Für den Bereich Integration entschieden wir, einen Schwimmkurs für Asylwerber zu geben. Einige Teilnehmer kamen über die Mittelmeerroute zu uns nach Österreich und die Angst vor dem Wasser war groß. Am Ende gelang es uns jedoch, sie langsam ans Schwimmen heranzuführen und jeder, der wollte, hat es auch gelernt und es freut mich, wenn ich heute noch den ein oder anderen im Schwimmbad mit seiner Familien treffe.“
Nach einer kurzen „Babypause“ startete er im Verein wieder voll durch, steht zwei – bis dreimal die Woche als Trainer der Leistungsgruppe am Beckenrand und bekleidet mittlerweile die Position des Obmannes des WSV. Besonders am Herzen liegt ihm beispielsweise der Kinderschwimmkurs im Kindergarten das in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank Kitzbühel St. Johann entstanden ist, denn je früher die Kleinen das richtige Verhalten im Wasser lernen, umso besser. „Ich hoffe, dass wir das jährlich wiederholen können, denn schwimmen ist gesund und rettet Leben,“ ist sich Salvatore sicher.
Für den Ehrenamtspreis wurde er von einer Vereinskollegin nominiert und die Auszeichnung nimmt er als Ansporn, weiterhin sein Bestes zu geben, weitere Projekte im Schwimmeventbereich zu etablieren sowie auch andere mit seiner Begeisterung fürs Schwimmen anzustecken.
Viktoria Defrancq-Klabischnig
