Was Zwölfjährige über die 17 globalen Ziele denken.

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sollen die Welt bis 2030 gerechter, umweltfreundlicher und friedlicher machen. Doch wie sieht die junge Generation die Chancen auf eine bessere Zukunft? Wir, die Schülerinnen und Schüler der 7d, haben uns in den letzten Wochen sehr viel mit dem Thema auseinandergesetzt und wollten Meinungen dazu sammeln. Beim Besuch der 2c des Gymnasiums St. Johann in Tirol ergeben sich für uns interessante Einblicke, denn die Schüler:innen zeigen erstaunlich viel Bewusstsein und haben eine klare Meinung zu den Herausforderungen in der heutigen Zeit.
„Was müssen die Menschen verändern damit es uns in Zukunft besser geht?“ Diese Frage stellen wir den 12-jährigen Schülerinnen und Schülern spontan. Erst zögern sie mit ihren Antworten, dann melden sich aber immer mehr zu Wort: „Wir sollten den Müll aus den Meeren holen.“ „Es sollte mehr Gleichberechtigung geben.“ An ihren Antworten kann man deutlich erkennen, dass ihnen unsere Umwelt und Nachhaltigkeit sehr am Herzen liegen. Es sei nicht nur wichtig, zukünftig Abgase zu reduzieren, Abfall zu vermeiden, die Abholzung des Regenwalds zu stoppen und auf nachhaltige Verpackungsmöglichkeiten umzusteigen, sondern auch Armut zu bekämpfen und Weltfrieden zu erreichen. Ehrgeizige Ziele.
Nun sind wir gespannt zu erfahren, was sie von den 17 Zielen halten. Nach einer kurzen Erklärung dazu sollen die Schüler:innen das für sie wichtigste Ziel auf einem Plakat markieren. Die Kinder zücken ihre Stifte und bewegen sich zur Tafel. Was sollen sie wählen? Nach und nach setzen alle ihre Markierung. Schnell zeigt sich eine Tendenz zum Ziel Weltfrieden. „Weil bei Kriegen sehr viel Land kaputt geht und man dort dann nicht mehr leben kann!“ „Ich finde es schlimm, wenn man Menschen ermordet.“ Dies sind zwei Begründungen für die Entscheidungen. Mit je drei Stimmen sind hochwertige Bildung und Klimaschutz gleichauf. „Mit Bildung kann man mehr erreichen, wie zum Beispiel ein Mittel gegen schwere Krankheiten entwickeln.“ „Weil Klimaschutz viele Dinge beinhaltet, wie weniger Müll, weniger Abgase oder verbesserte Landwirtschaft.“ Auch das Leben unter Wasser ist den Zweitklässlern wichtig. Sie sind der Meinung, dass kein Lebewesen unter Wasser vom Aussterben bedroht sein sollte.
„Habt ihr noch Ideen für weitere Ziele?“, fragen wir die Schüler:innen schließlich. Nach kurzem Nachdenken, einigen sich viele darauf, dass sie ein zusätzliches Tierschutz-Ziel hinzufügen möchten. Einige wollen auch, dass Essen gratis verfügbar sein soll.
Nun wollen wir noch wissen, ob die Ziele bis 2030 erreicht werden können. Wie realistisch sehen Zwölfjährige die Zukunft? Die Antworten gehen klar in eine Richtung: Viele sind der Meinung, dass die 17 Global Goals mit 2030 nicht erreicht werden können. „Bis dahin haben wir wahrscheinlich wieder neue Probleme.“ „Ich glaube, dass die Menschen zu geizig sind, um das umzusetzen“ „Es will ja eigentlich immer jemand über andere herrschen und dann gibt es auch keinen Frieden.“ Zuletzt einigt sich aber der Großteil der Kinder darauf, dass, wenn wir alle zusammenhalten und alle Länder sich einbringen, wir auf einem guten Weg in Richtung nachhaltige Zukunft sind.
Obwohl sie noch sehr jung sind, scheinen die Kinder schon viel über den Zustand unserer Welt zu wissen. Auch wenn die Ziele bis 2030 für sie nicht mehr erreichbar scheinen, gibt es doch noch etwas Optimismus: „Wenn sich alle zusammenschließen, dann schaffen wir es vielleicht ja doch.“

Lilli Perwein,
Marie Flatscher,
Anna Hutter,
Kathrin Schwaighofer,
Carina Mühlbacher und
Rupert Scharnagl, Schüler:innen des
BRG St. Johann