Aufschnaiter spendet die Einnahmen aus dem „Ahoi-„Café an den Verein „Guadsdoa“.

In den Sommermonaten­ zog bei Aufschnaiter heuer jeden Tag ein köstlich süßer Duft durchs Haus – nach Zimt oder Zitrone, nach Schokolade oder reifen Früchten. Das herrliche Aroma entströmte der Küche im Erdgeschoß, wo Celina, die Tochter der Chefleute Brigitte und Hans, ihre Kuchen backte. Die quirlige 20-Jährige betrieb das „AHOI“-Café (nach den neu entstandenden Ausstellungsräumen „House Of Interior“) auf dem Parkplatz des Einrichtungshauses, das während des Umbaus für die Mitarbeiter:innen und Bauarbeiter geöffnet war. Hier wurden auch alle Kund:innen abgeholt, bewirtet und informiert. Ende September lud man zur großen Eröffnungsfeier des „House Of Interior“, zu der sich zahlreiche Gäste aus nah und fern einstellten. Das Erdgeschoß erstrahlt nun in neuem Look, Auf­schnaiter ist im wahrsten Sinne des Wortes „aufgeblüht“. Den Container, in dem das Café untergebracht war, hatten die Aufschnaiter-Profis selbst ausgebaut. „Die Idee dazu kam von Papa“, verrät Celina.

Studium in Rosenheim

Die Studentin legte letztes Jahr an der HBLW in Saalfelden die Matura ab und absolvierte danach die Einrichtungsschule in Kuchl, die sie heuer mit einem Diplom abschloss. Zuvor war sie sich nicht ganz sicher gewesen, ob der Bereich Innenarchitektur für sie wirklich in Frage kommen würde. Jetzt weiß sie, dass dem so ist. Vor wenigen Tagen hat sie das Studium der Innenarchitektur in Rosenheim aufgenommen, ihr Lebensmittelpunkt wird in den nächsten vier Jahren­ im Süden Bayerns liegen.
„Ich wohne in Rosenheim mit zwei anderen jungen Frauen in einer WG“, erzählt sie mit einem breiten Lächeln.
Nach Abschluss des Studiums wird sie über die notwendige Ausbildung verfügen, die Zukunft des Familienunternehmens mit zu gestalten. Das trifft auch auf ihre beiden Geschwister zu: Schwester Sarah, 22 Jahre alt, absolvierte die HTL für Innenarchitektur in Imst und studiert derzeit Psychologie; Bruder David, 15, besucht die HTL für Hoch- und Tiefbau in Saalfelden. „Wir haben dann alle das Zeug dazu, uns im Betrieb einzubringen.“
Heuer in den Sommerferien­ waren zum ersten Mal alle drei daheim beschäftigt: Celina konzipierte und betrieb gemeinsam mit Mitarbeiterin Christina Krall das „AHOI“- Café und begleitete es auch auf Social Media. Sarah brachte sich beim Gestalten der neuen Homepage ein und David arbeitete auf den Baustellen. „Das hat Spaß gemacht!“

Zukunft in der Region

Celina gerät mit ihren Talenten und Interessen ganz nach Papa Hans: „Das Kreative und das Zeichnen, das liegt mir sehr. Ich freue mich schon darauf, eines Tages mit Kundinnen und Kunden Projekte anzugehen und ganze Wohnwelten zu gestalten“, sagt sie mit leuchtenden Augen.
Sie war sofort begeistert von der Idee ihres Vaters, die Einnahmen des „Pop-Up Cafés“ in der Region für den guten Zweck zu spenden – konkret an den St. Johanner Verein „Guadsdoa“, der mit dem Geld Projekte und Menschen in der Region unterstützt. Der Kontakt war über Julian Scheibler, Mitarbeiter in der Technik-Abteilung, entstanden. Seine Schwester Magdalena ist Obfrau des Vereins. Rund 5.000,- Euro wurden in den beiden Monaten gesammelt. „Wir waren total überrascht, was für eine hohe Summe zusammengekommen ist“, ist Celina begeistert. Im September übergab sie das Geld an Magdalena und damit an den Verein „Guadsdoa“.
Aus längeren Aufenthalten in Afrika, wo sie als Freiwillige in einem Waisenhaus arbeitete, weiß Magdalena Scheibler, wie es ist, das Leben anderer Menschen zum Besseren zu verändern. „Das macht auch dich selbst glücklich“, so ihre Erfahrung. Schön, dass Aufschnaiter sie mit einem runden Betrag beim Helfen unterstützen kann.

Doris Martinz